Maximilian von Heyden
Henrik Jungaberle
Tomislav Majić Hrsg.
Endogene Cannabinoide und das Endocannabinoidsystem
Franjo Grotenhermen
Das Endocannabinoidsystem mit seinen endogenen Cannabinoiden, Cannabinoid- und anderen Rezeptoren sowie Proteinen, die für die Biosynthese und den Abbau von Endocannabinoiden wie Anandamid (N-Arachidonoylethanolamid) und 2-AG (2-Arachidonoylglycerol) verantwortlich sind, übt im zentralen Nervensystem und in vielen anderen Organen wichtige biologische Funktionen aus. Heute sind etwa 200 endocannabinoidähnliche Substanzen bekannt. Störungen der normalen Funktionsweise dieses Neurotransmittersystems können zu Beeinträchtigungen von Organfunktionen führen, wie beispielsweise Störungen der Hirnleistungsfähigkeit, von Fortpflanzungs-, Immun- und Magendarmfunktionen. Seine Hauptfunktion besteht in der Hemmung der Freisetzung anderer Neurotransmitter. Bei Erkrankungen kann eine spezifische Beeinflussung des Endocannabinoidsystems, beispielsweise durch eine Hemmung des Abbaus von Endocannabinoiden oder die Zufuhr pflanzlicher Cannabinoide, die an Cannabinoidrezeptoren binden oder die Konzentration von Endocannabinoiden beeinflussen, von Nutzen sein.
Franjo Grotenhermen
Dr. med.
Franjo Grotenhermen, Jg. 1957, Studium der Medizin Promotion zum Dr. med. in Köln. Klinische Tätigkeit in Innere Medizin, Chirurgie und Naturheilverfahren. Ärztliche Praxis in Rüthen (NRW) mit dem Schwerpunkt Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden. Vorsitzender der im Jahre 1997 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) und Geschäftsführer der im Jahre 2000 gegründeten Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM). Herausgeber der IACM-Informationen, die 14-tägig in mehreren Sprachen im Internet erscheinen und Herausgeber der Zeitschrift CANNABINOIDS, die auf der Internetseite der IACM veröffentlicht wird.
DOI: 10.1007/978-3-642-55214-4_5-1
Online ISBN: 978-3-642-55214-4